Kihon

Kihon heißt "Grundlage" oder "Quelle", "Ursprung" (des Könnens) und wird häufig auch als Grundschule des Karate bezeichnet.
Das Erlernen und Verstehen des Ablaufes der Karatetechnik steht hier im Vordergrund. Der Fantasie sind beim Üben keine Grenzen gesetzt. So können die Techniken im Stand oder aus der Bewegung, einzeln oder in Kombination, langsam oder schnell geübt werden. Dies macht die Bedeutung und die Vielseitigkeit dieser Übungsform deutlich. Das Kihon stellt die Basis für die Kata und das Kumite dar.
Techniken werden vollkommen von der Willenskraft des Karateka kontrolliert und richten sich präzise, direkt und mit maximaler Kraft auf das Ziel. Das Wesentlichste aus den Karate-Techniken ist Kime. Kime bedeutet soviel wie die explosionsartige Ausführung einer Technik mit maximaler Kraft in der kürzesten Zeit, die möglich ist.
Kime wird bei Schlägen, Stössen und Tritten, aber auch bei Abwehren eingesetzt. Eine Technik ohne Kime ist kein richtiges Karate, auch wenn dies so scheinen mag.
Das gilt auch für Wettkämpfe, nur daß hier der Kontakt wegen der Verletzungsgefahr durch Regeln verboten ist. Sun-dome bedeutet das Abstoppen einer Technik kurz vor dem Auftreffen im Ziel (1 Sun = ca. 3 cm).
Wenn jedoch eine Technik nicht bis zum Kime geführt wird, kann dies nicht als richtiges Karate bezeichnet werden.
Es stellt sich somit das Problem, den Widerspruch zwischen Kime und Sun-dome zu überbrücken.
Die Lösung ist, das Ziel geringfügig vor die jeweiligen empfindlichen Körperstellen des Gegners zu verlagern.
Dieses gedachte Ziel läßt sich dann ohne Kontakt kontrolliert und mit maximalem Krafteinsatz "treffen".